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aktien-meldungen.de: SMT Scharf-Vorstand Friedrich Trautwein im Gespräch mit a|m

Geschrieben am 15-02-2010

Hamburg (ots) - Weltmarktführer SMT Scharf (ISIN DE0005751986 /
WKN 575198) entwickelt, produziert und wartet entgleisungssichere
Bahnsysteme für den Bergbau und den Einsatz in Tunneln. Mit a|m
spricht Vorstand Dr. Friedrich Trautwein über die zukünftigen
Wachstumstreiber.

a|m: Herr Trautwein, können Sie unseren Lesern das Geschäftsmodell
Ihres Unternehmens etwas näher vorstellen?

Friedrich Trautwein: Die SMT Scharf Gruppe entwickelt, baut und
wartet entgleisungssichere Bahnsysteme, die vor allem im Bergbau
unter Tage für den Transport von Ausrüstung und Personal bis zu einer
Nutzlast von 35 Tonnen eingesetzt werden. Einsatzgebiete sind
weltweit vor allem Steinkohlebergwerke, aber auch solche für Gold,
Platin, Diamanten, Kupfer und Nickel. Das Besondere:
Entgleisungssichere Bahnen sind die einzigen, mit denen unter Tage in
verzweigten Strecken Steigungen von mehr als 13 Grad bewältigt werden
können. Die von uns entwickelten Bahnen zeichnen sich vor allem durch
leistungsstarke Motoren, große erreichbare Transportleistungen sowie
geringe Betriebs- und Wartungskosten aus. Wir verfügen heute bereits
über Tochtergesellschaften in Deutschland, Polen, Südafrika, China
und Russland und sind über Handelsvertretungen in vielen anderen
Ländern vertreten. Mehr als 80 % der Umsätze erzielt SMT Scharf
inzwischen außerhalb Deutschlands. Der Bedarf für unsere Technologie
auch in den nächsten Jahren ist groß, denn durch die fortschreitende
Ausbeutung von Lagerstätten und damit zunehmend schwierige
Verhältnisse unter Tage werden in vielen Bergwerken dringend
fortschrittliche Transportlösungen benötigt.

a|m: Ihre Transportsysteme werden unter anderem in
Steinkohlebergwerken und Goldminen verwendet. Rohstoffe sowie
Edelmetalle unterliegen allerdings permanenten Preisschwankungen.
Inwieweit sind Sie als Zulieferer von solchen Entwicklungen
betroffen?

Friedrich Trautwein: Zu unseren wichtigsten Wachstumstreibern
zählt unter anderem die Investitionsbereitschaft der
Bergwerksbetreiber. Diese ist natürlich auch abhängig von den
Rohstoffpreisen. Unser Vorteil ist, dass das Bild je nach Rohstoff
und Wirtschaftsregion anders ist. Beispielsweise hat im Zuge der
Wirtschaftskrise 2009 der Absatz von Kokskohle für die
Stahlproduktion und die Nachfrage nach den meisten Metallen, darunter
auch Gold und Platin, stagniert oder war sogar rückläufig.
Entsprechend haben viele Bergwerke 2009 in diesem Bereich ihre
Investitionen zurückgefahren. Hingegen dürfte der weltweite Absatz
von Kraftwerkskohle gestiegen sein, wie auch die ungebrochene
Investitionstätigkeit etwa in China zeigt. Wir gehen davon aus, dass
die Investitionsneigung der weltweiten Minenbetreiber insbesondere in
solche Technologien, die ihre Produktivität sowie die Sicherheit
steigern, wieder zunehmen wird, wenn sich die Wirtschaft wieder zu
erholen beginnt. Dabei spielen die Bahnsysteme von SMT Scharf beim
Ausrüstungstransport in den Abbaubetrieben unter Tage eine bedeutende
Rolle.

a|m: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden rund 84% der Umsätze in
Schwellenländern wie China und Russland erzielt. Im Vorjahr hatte
dieser Wert noch bei 75% gelegen. Wird dieser Anteil in Zukunft
weiter steigen?

Friedrich Trautwein: Wir wissen ja bereits seit einigen Jahren,
dass der Steinkohlebergbau in Deutschland aufgrund der im
internationalen Vergleich ungünstigen Kostensituation zurückgeführt
wird. Derzeit rechnen wir nicht damit, dass der Beschluss, den
deutschen Steinkohlebergbau bis 2018 zu beenden, 2012 revidiert
werden wird. Hingegen nimmt die Steinkohleförderung im Ausland zu,
hier liegt also für SMT Scharf die Zukunft. Wir haben in diesem
Bewusstsein unsere internationale Expansion bereits vor mehreren
Jahren erfolgreich gestartet und es sogar geschafft, mit unserem
Wachstum im Ausland den schrittweisen Rückgang der Umsätze im
Deutschlandgeschäft mehr als nur auszugleichen. Darauf sind wir sehr
stolz, da diese Entwicklung eine gute Basis für weiteres Wachstum
darstellt.

a|m: Im Herbst 2008 wurde ein Projekt in Russland gestoppt. Die
vorläufigen Zahlen lassen allerdings darauf schließen, dass der Stopp
keine Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung hatte. Ist
das richtig?

Friedrich Trautwein: Die für uns unerwarteten
Auftragsverschiebungen im Herbst 2008 hatten damals für das
Geschäftsjahr durchaus Folgen, wir mussten schließlich unsere
Prognosen für das Gesamtjahr reduzieren. Erfreulicherweise konnte
dann aber ein Teil dieser Aufträge später doch noch ausgeliefert und
anderer Teil umgewidmet werden. Dies geschah zu Beginn des
Geschäftsjahres 2009, so dass das erste Quartal - was für uns
eigentlich saisonal untypisch ist - recht stark war. Hinzu kamen
bereits zu Jahresbeginn weitere Aufträge insbesondere aus China,
Südafrika und Polen, über die wir uns natürlich sehr gefreut haben.

a|m: Demnach dürften sich Ihre Aktionäre für 2010 wieder auf ein
starkes Q1 freuen?

Friedrich Trautwein: Der Geschäftsverlauf im Jahr 2009 war in
seinem saisonalen Auf und Ab sehr untypisch. Das ist sicherlich auch
auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen, in deren Verlauf wir auch
eine deutliche Verkürzung der Projektlaufzeiten festgestellt haben.
Vor der Wirtschaftskrise war eigentlich - gerade im Auslandsgeschäft
- eher ein schwaches erstes und zweites und dafür ein starkes viertes
Quartal üblich. Wie sich dies im Geschäftsjahr 2010 entwickeln wird,
können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Bitte haben
Sie Verständnis, dass wir derzeit auch zum ersten Quartal noch gar
nichts sagen können - es sind ja gerade erst sechs Wochen vergangen.
Die Zahlen für das erste Quartal 2010 werden voraussichtlich am 14.
Mai veröffentlicht.

a|m: Sie wollen der Hauptversammlung eine Dividende von 0,70 EUR
je Aktie vorschlagen. Dieses entspricht einer Dividendenrendite von
über 7%. Trotz stabiler Ergebnisentwicklung liegt die Dividende
deutlich unter dem Vorjahresniveau. Wäre nicht auch eine höhere
Dividende möglich?

Friedrich Trautwein: Wir freuen uns sehr, dass wir den Anlegern
für 2009 wieder eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 0,70 EUR
zahlen können, obwohl der Nettogewinn auf vorläufiger Basis infolge
einer höheren Steuerquote leicht von 5,3 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR
zurückgegangen ist. Im vorangegangenen Jahr hatten wir zusätzlich
eine einmalige Bonusdividende von 0,15 EUR gezahlt. Dafür hat SMT
Scharf 2009 zusätzlich zu der Dividende über 3,2 Mio. EUR in Form von
Aktienrückkäufen an Aktionäre ausgeschüttet. Unser Ziel ist es
natürlich, unsere Anleger auch in Zukunft am Erfolg der SMT Scharf
Gruppe angemessen teilhaben zu lassen.

a|m: Herr Trautwein, wir bedanken uns für dieses Gespräch.

Originaltext: Equity Analyst Ltd.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75361
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75361.rss2

Pressekontakt:
a|m Redaktion
Weitere Informationen: www.aktien-meldungen.de
Telefon: 040 4 1111 37 64
www.aktien-meldungen.de ist ein Angebot der Equity Analyst Ltd.


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